Mittwoch, 14. Juli 2010

Tätüten

Je wichtiger die Anlässe, je nichtssagender die Gesichter oder je wärmer die Tage werden, um so offenherziger präsentiert uns die Frauenwelt ihre Dekolletes. Nun kommen die Männer dadurch aber in eine bedrohliche Situation. An und für sich gestattet es die Höflichkeit nicht, den Frauen in den Ausschnitt zu blicken. Es ist zudem auch sehr peinlich, wenn man die Dame danach um seine Augen anbetteln muss, die irgendwo in den Tiefen der prall zur Schau gestellten Tal- und Hügellandschaft verloren gegangen sind. Auch der anklagende „Du perverser Sack-Blick“ der betroffenen Frauen kann armdicke Stahlplatten durchbohren und brennt das heiss glühende „erwischt!“ Brandmal in des Mannes Gewissen.

Um die Ehre unserer Seite ein wenig zu retten muss aber erwähnt sein, dass ich manchmal mit mir kämpfen muss, gewisse Frauen nicht direkt anzusprechen und sie zu fragen, ob sie ihre Brüste eventuell verkauft. Auf die dann unweigerlich folgende Gegenfrage „Warum?“ wäre meine klare Antwort: Weil du so extrem Werbung dafür machst. Denn einige Frauen tragen ihre Oberweite mehr draussen in der Öffentlichkeit als in der dafür gedachten Verpackung.

Und nun schlägt weiteres Ungemach mit voller Härte auf die Männerwelt ein. Und zwar in der Form von Tätowierungen in allen möglichen Formen, Ausführungen und Farbgestaltungen. Vom kleinen Schmetterling bis zur flächendeckenden Verunstaltung, die schon knapp an einer optischen Vergewaltigung vorbei schrammt. Diese tätowierten Tüten zwingen die Augen richtiggehend dazu, ihren Fokus darauf zu richten.

Somit ist an dieser Stelle auch gleich der Begriff Tätüten (tätowierte Tüten) erklärt. Es handelt sich hierbei definitiv nicht um die neudeutsche Bezeichnung eines sich mit Blaulicht und Sirene im Einsatz befindlichen Rettungsfahrzeuges oder dessen Besatzung.

Was treibt die zumeist sehr jungen Frauen nur dazu, sich so was anzutun und das Ganze auch noch sehr teuer zu bezahlen?

Der Schmetterling, der jetzt fröhlich auf der Brust schwebt wird in absehbarer Zeit als schwerfälliger Pterodactylus gegen den Absturz auf den Boden kämpfen.

Das zarte Vögelchen wird mit den Jahren zu einem veritablen Truthahn wachsen und die zarten Blumenranken werden zu verwelkendem Unkraut wuchern.

Ein dann nicht mehr sehr erotischer Anblick. Spätestens aber dann haben die Frauen Ruhe davor, dass wir Männer ihnen in den Ausschnitt blicken.


© geschichtenerzähler

5 Kommentare:

  1. Tätüten *lach*.
    Tja was treibt die Frauen dazu?

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  2. Heute bist Du als Frau "speziell" wenn Du keine Tätüten hast! *etwasstolzaufmichbin* Dafür trage ich eine echte, leider nicht sehr perfekte Narbe zur Show - die jedoch erzählt vom echten Leben. Der Begriff "Tätüten" sollte ab sofort im Dixer zu finden sein! ;o)

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  3. Tätüten... Hammer. Die Wortkreation des Tages. Gratulation!

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  4. Tja, in Afganistan haben se dieses Problem sicher nicht. Da kannste tätowiert sein bis zur Nasenspitze und niemand bekommts mit. *höhö*
    Sei froh, dass sich so ein Anblick im Sommer manchmal bietet. Und wer sich beschwert (aus der weiblichen Fraktion), der (bzw. die) soll sich verpacken.
    Knieschoner würde man eh nicht zur Schau stellen und Weiblichkeit ist doch was Nettes ... tzä ...

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