Dienstag, 2. März 2010

Neulich im Einkaufszentrum

Im Eingangsbereich des Shopping Centers sitzt ein kleiner Hund, Marke mongolischer Gurgelspringer, der auch mit ausgestreckten Beinen keine Chance hat, die durchschnittliche Kniehöhe eines der hier einkaufenden Menschen zu erreichen. Neben ihm steht so ein kleiner Einkaufswagen, der vor allem bei der etwas älteren Bevölkerung sehr beliebt ist, um die Einkäufe bequem nach Hause zu ziehen. Die Ohren des Hundes hängen gelangweilt auf halbmast während er die vorbei eilenden Konsumenten in Augenschein nimmt. Urplötzlich aber kommt eine hektische Betriebsamkeit in den kleinen Fellhaufen. Die Ohren stehen schnurgerade in die Höhe während der Schwanz hinten ein Feuerwerk der hündischen Wedelkunst abbrennt. Der Grund ist schnell ersichtlich. Ein älterer Herr nähert sich mit gefüllter Einkaufstasche dem Hund, der aber langsam die Lefzen hochzieht, die Nackenhaare gen Himmel richtet und mit einem Knurren beginnt, das dann in ein ohrenbetäubendes Kläffen übergeht.

Überrascht und etwas verwirrt versucht sich der ältere Herr dem Hund zu nähern der mit seinen Unmuts Äusserungen aber zu verstehen gibt; ein Schritt weiter und ich zerfleische dich hier auf der Stelle. Nun ist klar, dass der Mann wahrscheinlich nur zum Einkaufswagen will und den Hund nicht näher kennt. Wie auch, ohne Gefahr zu laufen nachher in einzelnen, nicht sehr appetitlichen Teilen den Eingangsbereich unfreiwillig neu zu dekorieren.

Was immer wieder verwundert ist, wie es so ein kleines Lebewesen schafft, so einen Höllenlärm zu verursachen. Durch selbigen aber wird der Hundebesitzer auf sein angeleintes Mitbringsel aufmerksam und fühlt sich dazu beflissen nachzuforschen, wer da wohl sein geliebtes Haustier bis aufs Blut quält. Durch sein Erscheinen geht augenblicklich eine Metamorphose durch den kleinen Rebellen. Er verwandelt sich in Sekundenbruchteilen von der Zähne fletschenden Bestie in einen freudig winselnden Schosshund. Während des ausgiebigen Begrüssungsrituals zwischen den beiden greift sich der Einkaufswagenbesitzer beherzt sein Eigentum und macht sich so schnell seine Beine ihn tragen können aus dem Staub, respektive Einkaufszentrum.

Möge der Hund noch so klein sein, auch in ihm schlummern starke Beschützerinstinkte, auch wenn das Beschützte gar nicht den Seinen gehört.

© geschichtenerzähler

7 Kommentare:

  1. Ist bei mir nicht anders: Da eher klein geraten ist die Klappe umso grösser... ;o)

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  2. HeHeHe. Klein und gemein, aber in Notfall schnell zertreten. Solche Köter sind mir die "Liebsten". ^^

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  3. Die kleinsten sind oft die schlimmsten... ^^

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  4. @ Nordlicht: es hat lange gedauert, aber nun habe ich den mir von dir verliehenen Award endlich eingebaut. VIELEN DANK für die Verleihung, fühle mich geehrt ;-)
    Und soso, grosse Klappe also ;-)

    @ Der Imperator: aber bis man dann die Schweinerei wieder aus dem Schuhprofil hat, igitt....

    @ Mr.Elch: aber dafür mit Abstand die Schlimmsten...

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  5. Kleine Hunde sind immer so frustriert!

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  6. HAHA @Mongolischer Gurgelspringer! Ja, und dann lecken diese Hunde wieder an geputzen Autos und schon heisst es es ginge ein Hunde-Hasser um.

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  7. Je kleiner die Töle, desto größer die Klappe. Meine Mum hat nen Dackel und ich saaaaaaaag dir ... gruselig.

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