Nachdem jede Klarheit beseitigt war, machte sich die Zwergenbande wieder auf den Weg nach Hause in eine unbekannte Höhle in weit entfernter Nähe. Nach einer Tagesreise von zwei Stunden erreichten sie den Zugang zu ihrer Unterkunft, gesäumt von hölzernen Granitfelsen, auf denen Springböcke sprangen und Murmeltiere murmelten und Vögel nisteten.
Minimax stand vor dem weit geöffneten Portal und schrie lautlos den allseits bekannten Geheimspruch um die Tür zu öffnen:
Ich stehe hier und mir ist heiß
Ich muss aufs Klo, das ist kein Scheiss
es befiehlt der Boss der harten Mimosen
mach auf, ich scheiss mir gleich in die Hosen
Sanft und lautlos, so, dass der ganze Berg erbebte, glitten die Torflügel zur Seite und verwehrten den Einblick in die blendende Dunkelheit. Die Zwerge, getrieben von unbändigem Darmdrücken stürmten gemütlich die in grosser Menge vorhandene einzige Toilette. Es dauerte auch nicht lange, und ein stinkender Wohlgeruch machte sich in der Höhle breit. Der liebliche Duft war dermassen ätzend, dass die Fesseln um des Prinzen Handgelenke sofort schmolzen.
Der nun befreite Gefangene erkannte blitzschnell die sich vor ihm abspielende Situation und hatte keine Ahnung, was da abging. Er hielt die Luft an während er einen tiefen Atemzug tat und wurde ganz grün im Gesicht während er erbleichte.
Sein Schimmel, aus dem stolzen Gestüt der Blumento-Pferde, biss ihm zärtlich ein Stück aus dem Oberschenkel, um den Prinzen wieder auf den Boden der Fantasien zu holen. Aus seiner lockeren Steifheit gerissen, schwang er sich sogleich auf den Rücken des Reittieres und sie flohen mit trabendem Galopp in die stockdunkle Helligkeit der hinter ihnen liegenden Nacht.
Während sie so ritten, stieg unter dem Horizont der sichelförmige Vollmond auf und machte die Nacht mit seinem fahlen Licht taghell.
© geschichtenerzähler