Dank einer seit Jahren geführten Werbestrategie wissen nicht nur wir Männer, dass es bei uns auch Wertvolles zu entdecken gibt. Denn durch den wichtigen und sehr aufschlussreichen Spruch „Für das Beste im Mann“ enthüllen die dahinter stehenden Kreativen das innerste Geheimnis der Männerwelt.
Obwohl mir dabei die Logik völlig fehlt. Denn beworben wird mit dem Spruch Rasierzeug in den vielfältigsten Ausführungen. Ob Rasierapparate, die mit Vibrationen und integriertem Gleitgel daher kommen, oder Nassrasierer, die jedes Jahr eine zusätzliche Klinge mehr erhalten. Es geht um technisch hoch entwickelte Hilfsmittel, die dazu gemacht werden, dass die Männer sich die Bartstoppeln möglichst einfach und bequem aus dem Gesicht entfernen können.
Nun kenne ich aber nicht einen Mann, dem der Bart nach innen wächst. Überhaupt findet der Haarwuchs in der Regel ausserhalb des Menschen statt. Und das Phänomen der behaarten Zähne betrifft anscheinend vor allem die weibliche Seite der Menschheit.
Was also soll das „Beste im Mann“ eigentlich bedeuten?
Meinen die vielleicht, dass die Haarwurzeln das Beste der Männerwelt darstellen? Und wenn anscheinend der Bart das Beste im Mann ist, warum wird so viel Geld in die Forschung, Entwicklung und Bewerbung dafür investiert, um eben diesen damit zu eliminieren?
Aber der Erfolg zeigt, dass die Männer im Hinterfragen ihres Stellenwertes in der Gesellschaft sehr oberflächlich, genau so wie ihr Bartwuchs, agieren, und im Prinzip eingestehen, dass das Beste in ihnen lediglich ihr nach aussen wachsender Bart ist.
So betrachtet wäre der Slogan eigentlich völlig kontraproduktiv. Da die Männer aber ziemlich immun gegen Widersprüche zu sein scheinen, kratzen sie sich immer wieder aufs Neue „Das Beste in ihnen“ mit Hightech Geräten aus dem Gesicht.
Die Rasierer Industrie sowie die Wangen und Oberschenkel der Damenwelt lassen danken.