Donnerstag, 7. April 2011

Pferdescheisse Parcours

Wenn das Wetter sich gnädig zeigt und die Sonne mal wieder trocken vom Himmel scheint, dann ist die Gelegenheit ideal, das Fahrrad aus dem Keller und die Inlineskates aus dem Schrank zu holen. Viele mehr oder weniger gut präparierte Radstrecken warten darauf entdeckt und rege genutzt zu werden.

Das denken sich auch viele Pferdeliebhaber und benutzen die Wege auch, um ihren langbeinigen Huftieren die Natur ohne lästige Zäune näher zu bringen. Und leider auch deren Abfallprodukt, denn der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Pferd.

Wenn ich die immensen Haufen dann beim vorbei fahren so betrachte stellt sich mir die Frage, wie die Rösser das hin bekommen. Kneifen die wochenlang ihre Schliessmuskeln krampfhaft zusammen um sich dann in der dank ihrem Reiter kurzzeitig erworbenen Freiheit mit Überdruck ihrer Darmlasten zu entledigen? Die Grösse, Menge und Häufigkeit der auf den Radwegen liegenden Haufen lässt solches Verhalten vermuten. Denn in Western, wo Jack Knallgun gegen Sheriff Büchsensilber kämpft und blaue Bohnen zum tödlichen Grundnahrungsmittel gehören, da stehen und reiten hunderter solcher Gäule. Aber das muss eine spezielle Film-Züchtung sein die nie scheisst, oder der Set-Direktor hat morgens alle Hände voll zu tun die Geschäftsreitzeuge der schiessenden Zunft von hinten dicht zu verkorken.

Denn gibt es irgend einen Western, wo man auch nur den Hauch von Pferde-Scheisse auf dem Boden sieht? Nee, die Scheisse liegt auf dem Radweg, wo sie nicht nur nicht schön anzusehen ist, sondern auch noch ein unbeschwertes Radfahren oder Skaten behindert.

Die Hundehalter hat man gesetzlich dazu angehalten, die Häufchen ihrer Lieblinge fachgerecht zu entsorgen. Aber die Reiter besitzen offenbar einen Freifahrt-, pardon, Freireitschein.

Es ist klar, dass die Mitnahme solch grosser Beutel etwas umständlich ist, und bei der Entsorgung der öffentliche Abfalleimer dadurch schnell an seine Grenzen stösst. Aber eine kleine Schaufel oder ein kleiner Besen könnten problemlos am Sattelzeug mitgenommen werden. Im Futteral der Winchester würde dann halt ein Wischester stecken. Damit könnte der Haufen schnell in die meist neben dem Weg liegende Wiese befördert werden. Dort würde er auch noch den positiven Effekt der biologischen Düngung übernehmen und nicht die Rollen der Inlineskates oder das halbe Fahrrad verkleben. So wäre allen gedient.

© geschichtenerzähler

2 Kommentare:

  1. Obwohl ich auch zu der REitschar gehöre, muß ich dem Geschichtenerzähler da Recht geben.
    Übrigens: der Gesetzgeber sagt, daß Reiter die Hinterlassenschaften der Pferde auf der Straße zu beseitigen haben (wie bei Hundehaltern auch) UND ein Pferd darf den Radweg gar nicht benutzen. Ebenso verhält es sich mit dem Gehweg.
    Im Straßenverkehr gehört ein Pferd zu den "Fahrzeugen" und gehört (leider !!) auf die Straße.
    sigi

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  2. So ein Gaul ist eine große Pferdeäpfel-Fabrik. Die brauchen sich da nicht zurückhalten, das wird ständig nachproduziert. Die anfallende Menge ist dabei schier unglaublich. So ein großer Bock kackt am Tag mindestens 10 mal einen mehrere Kilo schweren Haufen. Da kommt am Tag eine Schubkarre zusammen, wohl gemerkt pro Gaul. Gerade in der Nähe von Reiterhöfen braucht man sich nicht wundern, dass die Straße zugepflastert wird. Wobei man den Haufen eingentlich einfach ausweichen kann. Übersehen kann man die Äpfelberge ja schlecht! Insofern finde ich Hinterlassenschaften von Hunden viel schlimmer.

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